Das Denkmal
im Heidedorf Schwalingen
Wilhelm Otto Gebers
* 22.Mai 1897 † 9.Mai 1971
Halbhof “Lümas”, Schwalingen No.13
Schwalingen im Sommer 1914.
Das Deutsche Reich erklärt als Bündnispartner des Kaiserreiches Österreich-
Ungarn dem Kaiserreich Russland am 1.August 1914 den Krieg. Am 3.August
folgt die Kriegserklärung an das Kaiserreich Frankreich.
An diesem Tag, am 3.August 1914 ist der von Kaiser Wilhelm II. erlassene
Mobilisierungsbefehl für die deutsche Armee und Marine unübesehbar auf der
1.Seite der "Böhme-Zeitung" zu lesen. Auch für die Musikerfamilie Gebers auf
dem alten Schwalinger Halbhof "Lümas" zu Schwalingen No.13 bringt die
Nachricht nichts Gutes ins Haus.
Wilhelm Otto Gebers ist der älteste Sohn des Musikers August Wilhelm
Gebers und seiner Ehefrau Catharina Maria, geborene Röhrs aus Hamburg. Er
ist am 22.Mai 1897 geboren, erst 2 Monate vor Kriegsausbruch 17 Jahre alt und
damit nach den preußischen Gesetzen wehrdienstpflichtig geworden. Daher hat
er bisher auch noch keine Rekrutenausbildung erfahren. Er gehört zum jüngsten
Jahrgang, der bei Kriegsausbruch durch den Befehl des Kaisers zu den Waffen
gerufen wird.
Bis zum 16.August 1914 muss sich Wilhelm Otto Gebers nun beim
Schwalinger Gemeindevorsteher Wilhelm Witte auf dem "Schün-Hof" melden,
um sich in die Landsturmrolle eintragen zu lassen. Früher oder später wird er
den Gestellungsbefehl von der zuständigen Militärbehörde erhalten. Dann muss
er einrücken.
Den Gestellungsbefehl erhält Wilhelm Otto Gebers bereits zu Anfang des
folgenden Jahres. Am 12.Februar 1915 muss er er einrücken, 17 Jahre alt.
Bis zum Waffenstillstand im November 1918, der den 1.Weltkrieg praktisch
beendet, das sind 3 Jahre und 9 Monate, dient Wilhelm Otto Gebers als Pionier
in der Minenwerfer-Abteilung Nr.451. 1916/1917 wird er schwer verwundet. Für
besondere Leistungen wird ihm das Eiserne Kreuz II.Klasse verliehen. Nach der
Demobilisierung wird er aus der deutschen Armee entlassen. Kurz vor
Weihnachten, am 19.Dezember 1918 ist er wieder in der Heimat, zu Hause in
Schwalingen auf dem "Lümas-Hof".
Wilhelm Otto Gebers wird Landwirt und betreibt eine kleine Landwirtschaft
auf seinem "Lümas-Hof". Im Jahre 1935 wählen ihn die Schwalinger zu ihrem
Gemeindebürgermeister. Dieses Amt führt er in größter Anerkennung und
Zufriedenheit seiner Mitbürger 36 Jahren lang, bis zu seinem Tode, aus - nur für
wenige Jahre um das Ende des 2.Weltkrieges unterbrochen. 1968 wird ihm das
"Bundesverdienstkreuz am Bande" verliehen.
Wilhelm Otto Gebers stirbt am 9.Mai 1971, kurz vor seinem 74.Geburtstag.