Das Denkmal
im Heidedorf Schwalingen
In den 192oer Jahren
In den 195oer Jahren
Im Jahre 2009
Im Jahre 2012
Ehrenmal, Kriegerdenkmal, Mahnmal oder einfach “Denkmal” - im
Heidedorf Schwalingen ist das Denkmal lebendige Tradition.
Als in vielen Dörfern der Lüneburger Heide und überall in Deutschland in
den 1920er Jahren Denkmale zu Ehren der im Deutsch-Französischen Krieg
1870-71 und im 1.Weltkrieg 1914-18 gefallenen oder vermissten Soldaten
errichtet wurden, da setzten die Schwalinger ihr Denkmal in die Mitte ihres
Dorfes - so wie die auf den Namenstafeln genannten Männer aus der Mitte ihrer
Dorfgemeinschaft stammten.
Und sie ehrten nicht nur, wie meist in anderen Orten üblich, die in den
beiden Kriegen 1870-71 und 1914-18 “Gebliebenen”. Sie stellten auch die in den
“Befreiungskriegen” 1813-1815 Gefallenen in die Reihe der zu Ehrenden. Nach
dem 2.Weltkrieg 1939-45 wurden die Namen der Gefallen und Vermissten auch
dieses Krieges hinzugefügt.
Über nun fast 100 Jahre steht das Denkmal an seinem Platz in der Mitte des
Dorfes. Anwohner pflegen es liebevoll und kümmern sich. Täglich gehen oder
fahren viele Menschen, jung und alt, an dem Denkmal vorbei. So mancher bleibt
in der Ruhe des Platzes bei den alten Eichen kurz stehen, andere haben es eilig.
In langer Tradition marschieren in jedem Jahr die Schwalinger Schützen mit
dem Spielmannszug am 1.Festtag ihres Schützenfestes hier auf, schmücken das
Denkmal, senken die Fahnen mit Achtung und Respekt in stillem Gedenken.
Immer ist es da - das Denkmal ist nicht nur ein Teil des Schwalinger
Dorfbildes, es ist auch ein Teil der Schwalinger Kultur. Und über den
ursprünglichen Sinn der Ehrung, Erinnerung und Mahnung hinaus ist es zu
einem “Ort der Stille”, zu einem ruhenden Pol für die Schwalinger geworden.
Obwohl von Felsbrocken gemacht, nagt die Zeit an dem Gemäuer von Sockel
und Umfassungsmauer. Immer wieder sind Reparaturen nötig. Auch der
“Zeitgeist” ändert sich und nagt: “Brauchen wir das Denkmal noch?”
Aber die Schwalinger sind sich einig: “Das Denkmal ist uns wichtig - das
Denkmal bleibt, es gehört dazu !” so sagen sie, ganz unaufgeregt, wie es ihre Art
ist. Und wie zum Beweis dieser tiefen, für sie selbstverständlichen Überzeugung
wurde es auf Wunsch der Schwalinger im Rahmen der Dorferneuerung im Jahre
2012 fachkundig saniert. Das verwitterte Sandsteinkreuz auf der Spitze des
Denkmals wurde gegen ein neues getauscht und auch die Namenstafeln wurden
frisch ausgemalt. Sogar ein weiterer Name wurde der Namenstafel zum
“Befreiungskrieg” 1813-15 hinzugefügt. Der Zuweg erhielt eine Pflasterung. Und
um das Ganze schließlich abzurunden, wurde im Jahre 2015 sogar die marode
Umfassungsmauer sorgfältig von kundiger Hand saniert und mit einer neuen
Pforte aus massiver Eiche versehen. Sehr zufrieden sind die Schwalinger mit
dem Ergebnis ihrer Anstrengungen um den würdigen Erhalt ihres Denkmals.
Ganz allmählich, mit dem Abstand zu den früheren Ereignissen vielleicht
sogar wachsend, hat das Denkmal auch eine weitere Bedeutung für die
Schwalinger gewonnen. Es ist nicht mehr allein ein Platz der Erinnerung: Es ist
auch zu einem Symbol gegen das Vergessen geworden. Gegen das Vergessen der
Geschichte des Dorfes, der Familien, ihrer Höfe und ihrer Zeit. Gegen das
Vergessen der Sitten, der Gebräuche und Traditionen. Gegen das Vergessen der
individuellen, einzigartigen Identität des Dorfes - in dieser so schnelllebigen,
globalisierten, gleichmachenden Welt. Damit bewahrt bleibt, was das Heidedorf
Schwalingen war und ist. Damit auch für die späteren Generationen die Antwort
bereit gehalten wird auf die menschliche, unvermeidliche Frage: “Wo und was
sind meine Wurzeln?”
Schon wird es schwerer, den auf den Gedenktafel gravierten Namen den
Familien und Höfen zuzuordnen, schon fehlen die Alten, die das alles noch
wussten. Auf diesen Seiten wird zusammengetragen, was zu den Namen auf den
Gedenktafeln des Schwalinger Denkmals und auch, was zu den überlebenden
Kriegsteilnehmern, ihren Familien, Höfen und zu ihrer Zeit noch zu finden ist...
(Die Einzelschicksale der Kriegsteilnehmer sind auf den Seiten der Kriege zu finden,
siehe oben)
über die Teilnehmer am
Im Jahre 2015