Schwalingen im Frühjahr 1916
Im Fronteinsatz
Inzwischen ist der Musketier Karl August Wilhelm Witte auf dem
Truppenübungsplatz Beverloo in Flandern für den Grabenkrieg ausgebildet und
vorbereitet worden. Im August 1916 wird er zur 8.Kompagnie des
3.Oberschlesischen Infanterie-Regiments Nr.62 versetzt, die der 12.Infanterie-
Division unterstellt ist.
Als die 12.Infanterie-Division mit dem Infanterie-Regiment Nr.62 Anfang
Oktober 1916 den Frontabschnitt bei Monchy-au Bois verlässt und als Reserve
hinter die Front der "Somme-Schlacht" befohlen wird, ist Karl August Wilhelm
Witte bereits zum Gefreiten befördert. In dieser Zeit wird ihm auch aufgrund
seiner Verdienste das Eiserne Kreuz II.Klasse verliehen.
Die andauernden massiven, verlustreichen Angriffe der französisch/
englischen Truppen führen zwar nicht zu dem erhofften Durchbruch durch die
deutschen Linien. Aber die in pausenlosem Artilleriefeuer und Infanterie-
Angriffen stehenden deutschen Divisionen erleiden bei der Verteidigung ihrer
Frontabschnitte und Stellungen außerordentlich hohe Verluste. Die deutsche
Heeresleitung stellt "starke Truppenabnutzung bis zur Zerschlagung von
Divisionen" fest, was die Ablösung von deren Resten durch "frische" Divisionen
in immer kürzeren Abständen erfordert.
So wird auch die 12.Infanterie-Division mit dem Infanterie-
Regiment Nr.62 und dem Gefreiten Karl August Wilhelm Witte aus der
Reserve in die Grabenfront der "Schlacht an der Somme"verlegt. Im
Zustandsbericht der Kampf-Divisionen an der Somme-Front wird zur
12.Infanterie-Division vermerkt, dass "sie nach den starken früheren
Verlusten noch nicht voll gefestigt" ist. Trotzdem: Am 22.Oktober 1916
bezieht sie ihren Frontabschnitt beiderseits des Dorfes Beaumont-
Hamel am Fluß Ancre,westlich der Stadt Bapaume. Die deutsche
Heeresleitung rechnet damit, dass ein nächster Ansturm der
französische/englischen Divisionen sich gegen diese Frontausbuchtung
beiderseits des Flußes Ancre richten würde.
Und am 11.November 1916 setzt morgens an diesem Frontabschnitt
an der Ancre das vorbereitende Feuer der englischen Artillerie gegen die
deutschen Stellungen ein. Es dauerte zwei Tage. Am 13.November 1916
beginnt der Angriff. Es sind nebelige Novembertage und so kann die
deutsche Artillerie hinter der Front die Leuchstsignale der Infanterie
aus den Gräben an der Front nicht rechtzeitig erkennen - das
angeforderte Sperrfeuer setzt zu spät ein. Die 12.Infanterie-Division mit
dem Infanterie-Regiment Nr.62 kann dem gewaltigen Druck der auch
ihren Frontsabschnitt bei Beaumont-Hamel angreifenden 7 englischen
Divisionen nicht standhalten - sie wird unter schweren Verlusten
vollständig überrannt.
Unter den mehr als 4000 Soldaten, die die 12.Infanterie-Division
bei der Verteidigung ihres Frontabschnittes bei Beaumont-Hamel
verliert, ist auch der Gefreite Karl August Wilhelm Witte. Er überlebt,
aber ein Gewehrgeschoss verwundet ihn schwer in der Brust.
weiter im Teil 4 ...
Das Denkmal
im Heidedorf Schwalingen
Die Anbauerstelle “Schün” zu Schwalingen No.4 im Jahre 1910
(vl Emma Witte geb.Könemann, Emma Witte, Wilhelm Witte sen.,Magd,
Wilhelm Witte jr., Karl Witte, August Witte)
Karl August Wilhelm Witte
* 23.Dezember 1896 † 10.Mai 1978
Anbauer “Schün”, Schwalingen No.4
Musketier im Sommer 1916
Karl August Wilhelm Witte
Gefreiter im Herbst 1916
Frontabschnitt der “Schlacht an der Somme” bei
Beaumont-Hamel am 13.11.1916
Deutsche Verlustliste Januar 1917