Schwalingen im August 1914

Im Krieg

An der Westfront Die deutsche Heeresleitung rechnet damit, dass das russische Heer für die Mobilisierung und den Aufmarsch mehrere Wochen benötigt. Zur Vermeidung eines Zwei-Fronten-Krieges ist es daher der Plan der deutschen Heeresleitung, die Front im Osten mit nur schwachen Kräften gegen den erst später zu erwartenden Angriff des russischen Heeres zu sichern und zunächst mit 7 Armeen in einer einzigen großen Bewegungsschlacht das französische Heer an der Westfront einzukreisen und in kürzester Zeit vernichtend zu schlagen, der "Schlieffen-Plan". Um das zu erreichen, wird in auch Kauf genommen, dass die Armeen des deutschen Heeres über das Gebiet des Königreiches Belgien vordringen und damit dessen Neutralität verletzen. Das Husaren-Regiment Nr.15 mit dem Husar Karl August Wilhelm Witte ist der 4.Kavallerie-Division unterstellt, die beim Vormarsch gemeinsam mit weiteren Kavallierie-Divisionen vor der 1. und der 2.Armee operiert und den Vormarsch der deutschen Truppen verschleiern sollen. Am 4.August 1914 sammeln sich die Regimenter der 4.Kavallerie-Division an der deutsch- belgischen Grenze zum Angriff. Am selben Tag erklärt das Deutsche Kaiserreich dem Königreich Belgien den Krieg. Das nimmt wiederum das Königreich England zum Anlass, dem Deutschen Reich den Krieg zu erklären. Am 5.August 1914 marschiert das deutsche Heer in Belgien ein, auf dem Weg nach Frankreich. Der Husar Karl August Wilhelm Witte erlebt den Vormarsch des deutschen Heeres nicht bei der kämpfenden Truppe: Im Zuge des Aufmarsches der 4.Kavallerie-Division an der belgischen Grenze wurde er von seinem Husaren- Regiment Nr.15 aufgrund seiner Ausbildung als Telegraph in die Nachrichten- Abteilung der 4.Kavallerie-Division abkommandiert. Hier ist er für die Befehls- und Nachrichten-Übermittlung zwischen dem Divisionsstab und den nachgeord- neten Einheiten zuständig und hat auf diese Weise auch Einblick in die Entwicklung des Vormarsches des deutschen Heeres. Bis Anfang September 1914 haben die deutschen Armeen Belgien durchquert und stehen in Nordfrankreich. Die 4.Kavallerie-Division mit Karl August Wilhelm Witte bewegt sich dabei als westlicher Flankenschutz auf dem im "Schlieffen-Plan" für die 1.Armee im Vormarsch vorgesehenen Bogen über Lüttich, Brüssel, Mons in Belgien und weiter auf französischem Gebiet nach Le Cateau, St.Quentin. Entgegen dem "Schlieffen-Plan" entwickelt die 1.Armee mit der 4.Kavallerie-Division ihren Angriff nicht westlich an Paris vorbei, um es dann südlich zu umgehen. Sie schwenkt stattdessen nördlich von Paris nach Südosten ein und geht weiter über den Fluss Ourq vor, einem Nebenfluss der Marne bei Paris. In der 2.Woche des September 1914 ist die Frontlinie des deutschen Angriffs bis östlich Paris vorgeschoben. Hier, südlich des Flusses Marne, haben sich die bisher zurück gewichenen französischen Armeen mit Unterstützung des englischen Expeditionsheeres zum Widerstand neu formiert. Es kommt zur "Schlacht an der Marne". Die 4.Kavallerie-Division deckt die rechte Flanke der 1.Armee bei Crépy-en-Valois, keine 100 Kilometer nördlich von Paris. Das deutsche Heer ist zwar den Zahlen nach an Truppen und Material den französisch/englischen Armeen überlegen. Aber die enorme Marschleistung in äußerst kurzer Zeit haben Menschen und Material erschöpft. Die Versorgungs- linien für Lebensmittel und Munition können den Bedarf an Nachschub nicht mehr leisten, die Entfernungen sind zu schnell zu groß geworden. Als die deutsche Heeresleitung in dieser Lage schließlich erkennt, dass ein bereits anlaufender Angriff des englischen Gegners die nur schwach besetzte Frontlinie an der Nahtstelle zwischen der 1. und der 2.Armee durchbrechen könnte, ordnet sie überraschend am 8.September 1914 zunächst den Rückzug der 2.Armee an, dann die Rücknahme der gesamten deutschen Front, die "Schlacht an der Marne" ist verloren. Im kämpfenden Rückzug weicht auch die 4.Kavallerie-Division mit Karl August Wilhelm Witte in den nächsten Tage zurück nach Norden, Richtung Reims - hinter dem Fluß Aisne nördlich von Reims soll die neue deutsche Front als Verteidigungslinie gegen die verfolgenden französisch/englischen Gegner aufgebaut werden - der Beginn des Stellungskrieges, in dem es für die Kavallerie nur noch begrenzte Verwendung gibt. In dem folgenden Ringen um die noch nicht geschlossene westliche Frontlinie bis zur Kanalküste, der "Wettlauf zum Meer", wird auch die 4.Kavallerie-Division eingesetzt. Karl August Wilhelm Witte überlebt die "Schlacht an der Somme" Ende September 1914, die "Schlacht bei Arras" Mitte Oktober 1914. Ende Oktober 1914 dann die "Schlacht bei Lille" gefolgt von der "Schlacht bei Ypern". Seit dem 2.Oktober 1914 ist Karl August Wilhelm Witte zum Gefreiten befördert. Er ist weiterhin als Telegraph in der Nachrichten- Abteilung der 4.Kavallerie-Division eingesetzt. weiter im 3.Teil WILHELM Witte hat in der von ihm handschriftlich angefertigten Hofchronik des "Gerken- Hofes" zu Lieste auch seinen Lebenslauf festgehalten. Er überliefert Eindrücke aus seinem Leben vor und im 1.Weltkrieg.
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Das Denkmal

im Heidedorf Schwalingen

Karl August Wilhelm Witte * 8.Januar 1892 23.Januar 1961 Anbauer “Schün”, Schwalingen No.4
Die Anbauerstelle “Schün” zu Schwalingen No.4 im Jahre 1910
(vl Emma Witte geb.Könemann, Emma Witte, Wilhelm Witte sen.,Magd, Wilhelm Witte jr., Karl Witte, August Witte)
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Gefreiter Karl August Wilhelm Witte mit Kameraden der Nachrichten-Abteilung der 4.Kavallerie-Division, Ende 1914
Husar (Kriegsuniform) Karl August Wilhelm Witte im Kreis seiner Kameraden im Herbst 1914
Marschroute der 4.Kavallerie-Division von Kriegsbeginn bis November 1914
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