Schwalingen im November 1914

Im Krieg

An der Ostfront Entgegen den Erwartungen der deutschen Heeresleitung war es dem russischen Heer nach Kriegsbeginn schon im August 1914 möglich, tief nach Ostpreußen einzudringen. Es gelingt jedoch der 8.deutschen Armee in der "Schlacht bei Tannenberg" Ende August 1914 und in der "Schlacht an den Masurischen Seen" Mitte September 1914, nicht nur ein weiteres Vordringen des russischen Heeres auf dem Gebiet des Deutschen Reiches zu verhindern, sondern auch es zu zwingen, Ostpreußen nahezu vollständig wieder zu räumen. Aber an der weiter südlichen Front müssen die Armeen des österreichischen Bündnispartners dem Druck der russischen Verbände weichen und das österreichische Galizien räumen. Damit steht die preußische Provinz Schlesien in Gefahr, von russischen Truppen angegriffen zu werden. Trotz der angespannten Lage an der Westfront ist die deutsche Heeresleitung gezwungen, ihre Kräfte an der russischen Front zu verstärken und durch Umgruppierungen die 9.Armee aufzustellen. Auch die 4.Kavallerie-Division wird von der Westfront an die Ostfront, in das südliche Ostpreußen kommandiert. Mitte November 1914 wird die 4.Kavallerie-Division mit Karl August Wilhelm Witte von der Westfront verladen. Nach mehrtägigem Eisenbahntransport trifft sie mit ihren Einheiten im ostpreußischen Allenstein ein. Sie wird der neu gebildeten deutschen 9.Armee unterstellt und unmittelbar in Stellungskämpfen am Fluss Mlawa an der deutsch-russischen Grenze südlich Allenstein eingesetzt. Es folgt im Januar 1915 die "Schlacht an der Rawka-Bzura" bei Lodz auf Warschau zur Entlastung der Front in Schlesien. Obwohl die Anstrengungen der deutschen Kriegsführung sich auf die Westfront konzentrieren sollen, beschließt der Oberbefehlshaber der deutschen Armeen an der Ostfront, einen umfassenden Angriff auf den russischen Gegner. Ziel ist die Befreiung der noch besetzten Teile Ostpreußens und einem Angriff der sich neu formierenden russischen Armeen an der ostpreußischen Grenze zuvor zu kommen. Mit dieser Offensive wird die durch Umgruppierungen neu aufgestellte 10.Armee und die 8.Armee beauftragt, der hierzu auch die 4.Kavallerie-Division mit Karl August Wilhelm Witte unterstellt ist. Er überlebt die enormen Strapazen der siegreichen "Winterschlacht in Masuren" im Februar 1915. In den folgenden Monaten nimmt Karl August Wilhelm Witte mit der 4.Kavallerie-Division in der 10.Armee am deutschen Feldzug durch das russische Litauen teil. Nach Stellungskämpfen zwischen Miriampol und Pilwiszky und der Belagerung von Kowno im Sommer 1915 wird im Herbst der Übergang über den Njemen erkämpft und Wilna erobert. Nach der "Schlacht vor Dünaburg" im Oktober 1915 kommt der Vormarsch zum Stehen. Am 27.Dezember 1915 verleiht der Führer der Nachrichten-Abteilung der 4.Kavallerie-Division, Rittmeister Graf Grote, dem Gefreiten Karl August Wilhelm Witte vom Husaren-Regiment Nr.15 für seine Verdienste das Eiserne Kreuz 2.Klasse. Die 4.Kavallerie-Division bleibt von Herbst 1915 bis Herbst 1917 in Stellungskämpfen vor Dünaburg in Litauen eingesetzt. Karl August Wilhelm ist weiterhin vom Husaren-Regiment Nr.15 an die Nachrichten-Abteilung der Division abkommandiert,. Die Verluste auch an Pferden im Kriegseinsatz an der West- und Ostfront sind dramatisch hoch und können ab 1916 nicht mehr durch deutsche Nachzucht oder Zukauf im Ausland aufgefüllt werden. Insbesondere an Zugpferden für die Artillerie und den Tross mangelt es. Andererseits bestehen für die Kavallerie im Stellungskrieg an der West- und Ostfront zunehmend weniger Aufgaben. So entscheidet die deutsche Heeresleitung, dass die Kavalleristen "absitzen": Nach und nach müssen die Kavallerie-Divisionen ihre Pferde an andere Truppenteile abgeben. Im Oktober 1916 gibt auch die 4.Kavallerie-Division ihre Pferde ab, die Kavalleristen kämpfen nun ausschließlich zu Fuß im Stellungskrieg. Die Division wird allerdings, anders als andere Kavallerie-Divisionen, nicht aufgelöst, sondern bleibt als eigenständige Einheit bestehen. In diesem Zusammenhang wird das Kommando des Gefreiten Karl August Wilhelm Witte vom Husaren- Regiment Nr.15 bei der Nachrichten-Abteilung der 4.Kavallerie-Division beendet. Stattdessen wird er Ende Oktober 1916 endgültig dorthin versetzt und als Fernsprecher beim Stab der 4.Kavallerie-Division der Divisions-Fernsprech- Abteilung Nr.904 zugeordnet. Gegen Ende des Jahres 1917 macht die russische Revolution und die Erschöpfung des russischen Heeres Anfang Dezember 1917 den Waffenstillstand an der Ostfront möglich. Er ist bis Mitte Februar 1918 befristet. Als zu diesem Zeitpunkt kein Friedenschluss mit der neuen russsichen Regierung erreicht ist, setzt die deutsche Heeresleitung den Vormarsch in Russland fort. Die 4.Kavallerie-Division (unberitten) mit Karl August Wilhelm Witte nimmt Ende Februar und Anfang März 1918 an den "Kämpfen zur Befreiung Livlands und Estlands" teil und wird in der folgenden deutschen Besetzung von Livland und Estland dort als deutsche Polizeimacht eingesetzt. Am 3.März 1918 schließt das Deutsche Reich und seine Verbündeten mit Russland den "Frieden von Brest-Litowsk". Der Krieg ist an der Ostfront beendet. weiter im 4.Teil WILHELM Witte hat in der von ihm handschriftlich angefertigten Hofchronik des "Gerken- Hofes" zu Lieste auch seinen Lebenslauf festgehalten. Er überliefert Eindrücke aus seinem Leben vor und im 1.Weltkrieg.
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Das Denkmal

im Heidedorf Schwalingen

Karl August Wilhelm Witte * 8.Januar 1892 23.Januar 1961 Anbauer “Schün”, Schwalingen No.4
Die Anbauerstelle “Schün” zu Schwalingen No.4 im Jahre 1910
(vl Emma Witte geb.Könemann, Emma Witte, Wilhelm Witte sen.,Magd, Wilhelm Witte jr., Karl Witte, August Witte)
Gefreiter Karl August Wilhelm Witte, Träger des Eisernen Kreuzes 2.Klasse, mit seiner Familie auf dem “Schün-Hof” zu Schwalingen im Jahre 1916. vl: Bruder August Witte, Mutter Emma Witte geb.Könemann, Wilhelm Witte jun., Schwester Emma Witte. Vater Wilhelm Witte sen., Bruder Karl Witte.
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Marschroute der 4.Kavallerie-Division von November 1914 bis März 1918
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